Dorns Verhandlung

Started by Quilene, 14. Februar 2008, 13:02:47

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Quilene

Lange hatten die Leute darauf gewartet, und nun endlich war es so weit... die Verhandlung des Verbrechers Dorn von
Donnerfurt stand an. Dutzende Leute standen vor dem Gericht, und verlangten lautstark nach einer möglichst blutigen
Hinrichtung des ehemaligen Gardisten.

Die Verhandlung selbst blieb da, bis auf zwei kurze Ausnahmen, recht gesittet. Zunächst wurde die Anklageschrift verlesen:
Ihm wurde zur Last gelegt, schuldig zu sein wegen schwerer Entführung, schwere Folterung, schwerer Angriff, versuchter
Mord, versuchte Durchführung eines dunklen Rituals und Hochverrat. Die Verteidigung des Herren von Donnerfurt dagegen
bestand daraus, dass er behauptete, dass er nicht Herr seiner Sinne war, weil er unter dem Einfluß eines bösartigen Gottes
von den Nelanther Inseln stand, welcher ihm seine Seele geraubt hatte. So führte er aus, dass er gefolter wurde, bis er
sich gezwungenermaßen selbst opfern wollte, doch das Ältere Auge ihm nur die Seele nahm, ohne sein Leben zu nehmen. Seit
diesem Zeitpunkt musste er tun, was auch immer das Auge von ihm verlangte. Durch seinen Tod war seine Seele angeblich frei
geworden, wegen seltsamen Verwicklungen mit einer Dämonin und andere Dinge, doch dies alles waren wohl mehr Spekulationen
als echte Fakten. Eine sehr wackelige Verteidigung also, da man nur schwerlich beweisen kann, dass er unter der Kontrolle
des Wesens stand... oder eben nicht. Dann begann eine nicht enden wollende Reihe von Zeugen der Anklage und Zeugen der
Verteidigung, wobei die Verteidigung des Herren von Donnerfurt aus ihm selbst und einem Berater bestand, welcher als Vagun
Hall bekannt sein dürfte, und von einem Anwalt weit und breit keine Spur zu sehen war.

Die Zeugenaussagen selbst waren recht schwammig gehalten... niemand hatte etwas davon bemerkt, dass er unter der
Herrschaft eines anderen stand, aber sehr viele Leute betonten, dass er sich offenbar geändert hatte, gar versucht hatte,
am Kreuzweg und am Pass für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Ansonsten wurde über die Wahrscheinlichkeit diskutiert, mit der
die Geschichte des Herren von Donnerfurt wahr sein könnte... ein jeder, der sich damit auskannte, musste sich eingestehen,
dass es sehr unwahrscheinlich und unglaubwürdig wirkte, aber man es nicht ausschließen konnte, dass dies möglich wäre.
Doch es kam auch zu der ein oder anderen Überraschung. So beschuldigte der Ankläger Atheron Schattenfell den Herren von
Donnerfurt mit der berüchtigten Auril zu paktieren, der Anführerin der Banditen im Gebirge, und das interessanterweise bei
der Befragung von Fräulein Goldmond. Der Einspruch des Herren von Donnerfurt wurde dabei von der Richterin Freyja
Eisenfaust einfach abgewiesen. Offenbar hatte der Herr von Donnerfurt das Fräulein Del'aila dieser Auril überlassen, nach einem Vorfall, der erst später erklärt wurde, eine wahrlich verwirrende Geschichte. Offenbar waren die beiden an einem Tümpel, als irgend ein Ding aus Säure auftauchte, und den Herren von Donnerfurt zu sich holen wollte... er wehrte sich so gut er kann, und auch das Fräulein Del'aila half ihm dabei, und erlitt dabei augenscheinlich Wunden. Da er selbst nicht in der Lage war, das Fräulein nach Hammerhütte zu bringen, beauftragte er wohl eine Fremde am Wegesrand, welche sich dann als Auril herausstellte. Wieder eine Sache, die recht fragwürdig erschien, doch augenscheinlich hatte zumindest das Fräulein Del'aila ihm dies geglaubt, auch wenn sie diese ganze Geschichte offenbar zu schaffen gemacht hatte. Ein anderer Zeuge, der Kaplan Lorias Raleon berichtete, dass offenbar irgendetwas im Kerker bei dem Herren von Donnerfurt war, und dieser nicht sonderlich erfreu darüber war, sondern eher in einer mittleren Panikattacke war. Die Zwergin Waltraud Steinbrecher hingegen berichtete von dem Tode von Herr von Donnerfurt, und beschwerte sich lautstark, dass der Mörder des Mannes selbst nicht angeklagt wurde bisher. Sie bestätigte, dass er bei diesem Kampf wie im Wahn erschien, und dass er nun viel ausgeglichener wirkte... wie ein Mann, der mit sich selbst ins Reine kommen wollte, und sich der Strafe stellen wollte. Herr von Donnerfurt fragte sie nach ihrer Meinung, ob er eine neue Chance verdient hätte, was sie bejahte. Und schließlich bezeugte noch der Bürgerrat Astor Duor, dass er der Meinung wäre, dass Herr von Donnerfurt bisher seine Pflicht immer wahrgenommen hatte, und auch ohne Rücksicht auf das eigene Leben sich um die Dinge gekümmert hatte. Außerdem schien er davon überzeugt zu sein, dass er unschuldig sei, weil er nicht für seine Taten verantwortlich war.

Schließlich kam es zu den Abschlussreden der beiden Parteien. Atheron Schattenfell schien selbst irgendwie daran zu glauben, dass Dorn von Donnerfurt nicht ganz Schuldfähig war bei dieser Angelegenheit, und legte als Strafmaßvorschlag der Garde fest, dass er zwei Mondläufe in einer Einzelzelle auf der Gefängnisinsel verbringen sollte, sowie, wenn die Mondläufe vorbei sind, diverse Strafdienste, die dieselbe Zeit haben zu verrichten sollte. Darüber hinaus sollte ihm eine Auflage erteilt werden, wo er sich verpflichtete sich einem Priester zu offenbaren und einen anderen - guten Gott - zu folgen damit er nie wieder in die Fängen eines Gottes gerät und Gefahr läuft, das Fürstentum zu bedrohen.

Die Rede von Dorn von Donnerfurt hingegen wurde unterbrochen von einer Dame mit dem Namen Kylara Adjobar, welche Dorn einen Lügner und Mörder schimpfte, und verlangte, dass er mindestens gehängt werden müsste. Natürlich wurde sie aus dem Gerichtssaal entfernt, doch so mancher verstand ihr Verhalten durchaus, war es doch Sarin Adjobar gewesen, der von Dorn entführt und gefoltert wurde, bis er von einigen tapferen Recken befreit wurde.

Als er dann also seine Rede fortsetzte, sprach er davon, einfach in Frieden leben zu wollen, ohne ein Sklave eines anderen Wesens zu sein, eine Familie zu gründen, und davon, dass er bisher schon zu viel mitgemacht hatte, und der Meinung sei, dass dies schon Strafe genug sei.

Und als dann die Richterin Freyja Eisenfaust das Urteil aussprach, hingen alle an ihren Lippen:

"Der Angeklagte wird nicht für die Gesamtheit der Anklagepunkte für schuldig befunden. Ich glaube euch durchaus, dass das Fräulein Bora hatte ja so etwas ähnliches durchgemacht, ihr besessen gewesen sein könntet oder wart, dennoch kaufe ich euch nicht ab, was ihr heute hier geboten habt. Ihr wart sicherlich nicht immer Herr eurer Entscheidungen, aber da ihr eine so enge Freundschaft zu dem Herrn Duor aufbauen konntet, wart ihr sicher auch in der Lage gewesen, über eure Probleme zu reden oder gar andere darauf hin zu weisen, damit man euch hätte helfen können. Stattdessen habt ihr bewusst mit den Feinden Fürstenborns kooperiert und dieses Doppelleben geführt, daher auch das hohe folgende Strafmaß Der Herr Dorn von Donnerfurt wird aller Ämter und Titel entkleidet die er hier erworben hat. Er ist wieder ein gewöhnlicher Portalankömmling. Auß0erdem wird er eine zweimonatige Strafarbeit verrichten müssen, zu der Aufgaben wie die Unterstützung beim Wallbau in Hammerhütte und ähnliche soziale Dienste gehören. Desweiteren werden ihr euch bei den Lichtrichtern oder im Tempel Fürstenborn melden, auf dass man euch genau untersucht und nachweislich versichern kann, dass ihr nicht mehr unter dem Einfluss dieser Gottheit steht. Natürlich werdet ihr euch auch in angemessener Form und Weise bei der Familie Adjobar und für eure Taten entschuldigen. Außerdem werdet ihr 2 Tage am Pranger verbringen.

Der Herr Duor wird zu folgender Strafe verurteilt: Da ihr für ihn gebürgt habt, war dies unvermeidlich. Ihr habt ein Strafmaß von 100 Hellern und 50 Stunden Sozialarbeit abzuarbeiten Herr Duor. Wahlweise könnt ihr auch 150 Stunden arbeiten und die Geldstrafe somit abarbeiten.

Und das Fräulein Adjobar wird für ihren Aufstand hier mit 5 Hellern zu Buche schlagen *setzt sich dann mal* Ich erkläre die Verhandlung damit für geschlossen"


Daraufhin war Herr von Donnerfurt ausser sich, und rief etwas von "Gottesurteil!" und anderen Dingen... offenbar war er nicht damit einverstanden, dass seine Bürgen so hart bestraft werden sollten.

In jedem Fall erschien das Urteil vielen Leuten recht milde, und der Mob war natürlich vollkommen enttäuscht, dass er kein Blut zu sehen gab. Doch auf den Pranger freuten sich natürlich um so mehr Leute....
Elyrien - Die Königsblut Saga


Dorn von Donnerfurt
Ich werde die tests bestehen die mir das Leben stellt,
weitergehen, suchen nach dem, was mich am Leben hält,
bin damit nicht allein und werd' es nie mehr sein.

Rauvyl Rilynarn
Hatte den Willen meine Sinne zu verlieren,
zumindest alles zu probieren, diesen Fall zu riskieren,
hatte Grenzen getestet und lieben gelernt,
meine Ziele erreicht und mich von ihnen entfernt.