(x) [WB] In der großen Pause

[Chimaere]

Mit einer großen Papiertüte kam Liliane in das Gasthaus und stellte sie auf der Theke ab, ehe sie sich an Bando wandte.

"Guten Morgen, Bando..." Ein wenig druckste sie herum - wohl hatte sie sich noch keine Worte zurecht gelegt. So vergingen einige Sekunden, ehe sie fortsetzte.

"..... zuerst einmal hätte ich gerne eine Milch..." Gut gemacht. Der Satz hatte ihr genug Zeit erkauft, um ihren nächsten sorgfältig zu überdenken - auch wenn dieser vermutlich dadurch auch nicht toller oder origineller wurde. Jedenfalls war der Milchkrug schon fast halbleer, als die Kriegerin schließlich erneut ansetzte.

"Ich wollte fragen... nein, ich wollte backen... und da wollte ich fragen, ob ich vielleicht in Ermangelung einer Küche (Ja, das klang gut) Deine nutzen dürfte? Ich brauch auch außer Ofen und Backform und Schüsseln oder dergleichen nichts mehr an Zutaten - die hab ich schon alle dabei."

Fragend blickte sie Bando mit ihrem Milchbart an - voll Spannung die Antwort erwartend.

[Jamapi]

Bando blickte Liliane während ihres Vortrages an und schwang sich auf eine erotisch-gekonnte Art und Weise das Putztuch über die Schulter, lehnte sich ein wenig auf die Theke und hörte ihr in bester "Barkeeper-Mentalität" - zumindest würde man es wohl in unserer Welt so nennen - zunächst zu.

"Oh, Kuchen backen. Das klingt doch gut. Aber ... das könnte gefährlich werden, den hier heraus zu bringen, wenn er einmal fertig und frisch ist"[/b], und mit diesen Worten machte Bando nur zwei kurze Fingerzeige hinter Liliane und sollte diese sich umdrehen, würde sie direkt in die beiden breit grinsenden Gesichter und Annabelle und Isabelle schauen, die vielleicht überraschend nahe bei Liliane standen und diese neugierig musterten. "Ich kann euch und den Kuchen da leider nicht beschützen. Mir sind da die Hände gebunden. Vor manchen Mächten muss man einfach staunend abseits stehen, bevor man in die gewaltigen Mühlen des Grauens gezogen wird. Aus mancher Mächte Angelegenheit hält man sich lieber heraus."[/b] Diese Worte wurden mit einem doppelten genickten Grinsen der Zwillinge unterstreicht, die Liliane immer noch entsprechend anblickten.

"Nun ja, aber in der Küche würdet ihr vorerst sicher sein. Das ist ein sicherer Hafen vor den Beiden. Dort ist die Herrschaft der guten Guthilde, unserer Köchin. Da müsst ihr euch allerdings ihr dann auch beugen, denn Guthilde ist da recht ... beherrschend, was ihr Küche betrifft. Sofern ihr mir aber ein Stück von dem Kuchen dann danach abgebt, dürft ihr die Küche natürlich nutzen. Also ... sofern ihr damit dem geregelten Betrieb nicht im Wege steht. Wenn Guthilde also irgendwo ran muss und was kochen muss, dann hat sie Vorrang. Wäre das in Ordnung? Ach ja ... was ist das denn für ein Kuchen? Ach ja .. und ihr habt da was an der Lippe..."[/b]

Und Liliane dürfte auch weiterhin, selbst wenn sie stets nur Bando anblickte, sich beobachtet fühlen. Beobachtet und verfolgt von zwei gierigen Monstern, das eine im blauen Kleid, das andere im roten Kleid und beide bohrten schon förmlich Löcher in Liliane mit festem, gierigem Blick.

[Chimaere]

Die Situation zeichnete sich ernster ab als Liliane es sich vorgestellt hatte: die Zwillinge hatte sie offenbar nicht in einkalkuliert. Noch ehe sie sich des Milchbartes entledigte, schnappte sie sich die Tüte mit den Besorgungen, um ihre hart verdiente Schokolade vor vorzeitigem Zugriff zu schützen.

"Väterchentorte", lautete ihre knappe Antwort, da sie wohl zu beschäftigt war den "Feind" im Blickfeld zu behalten.

"Und natürlich kriegt ihr dann ein extragroßes Stück Kuchen, denn ein normalgroßes Stück hättet ihr so oder so bekommen. Der Kuchen ist nämlich für das ganze Dorf gedacht", schaffte sie jedoch noch zu erklären - vielleicht würde das auch die zwei gierigen Mäuler im Schankraum etwas milder stimmen und sie ruhiger arbeiten lassen.

Dennoch wurde ihr die Situation etwas zu kritisch: je länger sie noch hier sitzen würde, desto unhaltbarer würden wohl die Zwillinge sein.
"Ich denke, ich sollte rasch damit anfangen."

Kaum daß sie diese Worte ausgesprochen hatte, stand Liliane schon fast an der Tür zur Küche, um dort für sich und ihre Zutaten um Asyl zu bitten.

[Jamapi]

Just in dem Moment, als Liliane beschützend ihre Tüte ein wenig wegnahm, nahmen natürlich die gierigen Augen auch Sichtkontakt mit einem neuerlichen Zielobjekt auf und man konnte deutlich sehen, wie braune Hin-Augen den Bewegungen der Tüte folgten. Doch dann nahmen diese beiden Hin-Augen-Paare wieder Blickkontakt mit Liliane auf und gaben ihr bestes und unschuldigstes Lächeln von sich - auch wenn irgendwo jenseits dieser Unschuld einen unstillbaren Hunger und eine deutliche Habgier erkennen konnte und auch das verstohlene Schielen auf die Tüte.

"Och, ach so, der ist für das gesamte Dorf? Na, das ist doch nett. Also ... dann bräuchtet ihr mir da sogar noch nicht einmal ein Stück für geben. Wobei ... das nehme ich natürlich trotzdem gerne, aber wenn es für das gesamte Dorf ist, dann gebe ich euch Guthildes Küche natürlich extrem selbstlos"[/b], gab Bando mit jovialem Grinsen zum Besten und schwang das Putztuch gekonnt von der einen Schulter auf die andere Schulter. Als Bando wohl allerdings auch die Blicke der Dimpelmoser-Zwillinge bemerkte nutzte er eben jenes Putztuch, dessen Meisterschaft er wohl in jahrelangem Training in einer abgelegenen Kneipe hoch auf irgendeinem riesigen Berg von einem einsamen und abgelegen lebenden Mönchs-Wirt lernte. Er wirbelte gekonnt mit dem Putztuch herum und sagte dann mit fester Stimme zu den Zwillingen: "Na, ihr solltet doch eigentlich bedienen, ihr zwei Beiden. Soll ich euch etwa Beine machen?"[/b] Was die beiden nur mit einem leichten Gegiggele quittierten und dann dennoch an ihre Arbeit wieder gingen - auch wenn gerade das Gekichere nicht so wirklich wirkte, als ob sie Bando da so recht ernst nahmen und natürlich ging der verstohlene Blick immer wieder zu Liliane und ihren Utensilieren.

Derweil beugte sich Bando ein wenig über die Theke und tuschelte mit bierernstem Gesichtsausdruck zu Liliane: "Beeilt euch lieber, ich weiß nicht, wie lange ich sie noch zurückhalten kann..."[/b]

Und so gelang es Liliane natürlich, den gefährlichen Weg zur Küche auf sich zu nehmen und erhielt in der Küche von Guthilde Asyl.

[Chimaere]

Natürlich würde Liliane sich nach erfolgreicher(?) Flucht auch Guthilde vorstellen und ihr Vorhaben erläutern.

".... und deswegen würde ich gerne hier backen. Bando meint, es wäre in Ordnung. Ich mach auch hinterher wieder sauber... und natürlich bekommt ihr auch ein Stück Kuchen ab."

[Jamapi]

Die Küche, in die Liliane trat, war recht geräumig eigentlich, zumindest für so eine Tavernenküche. Und inmitten der Küche stand eine etwas stämmigere Halblings-Frau mittleren Alters mit einer Kochschürze, die ein wenig befleckt und dreckig war - wohl vom Kochen - und die ihr Haar mit einem Tuch abgebunden hatte - wohl, damit keine Haare ins Essen fallen.

"Oh? Der Bando hat das erlaubt. Na, dann ist das kein Problem für mich. Aber ... ich schaue euch da ein wenig über die Schulter. Immerhin will ich nicht, dass irgendwas kaputt geht, weil es ja wichtig ist, dass hier in der Küche alles am rechten Platz ist und so. Denn wenn wir hier Stoßzeiten im Essbetrieb haben, muss alles ganz ganz schnell gehen, damit die hungrigen Mäuler auch gestopft werden können und nicht all zu lange warten müssen."[/b]

Und schon lugten ein paar neugieriger Halblingsaugen hinten durch die Küchentür. Guthilde erspähte diese sogleich, schaute zu Liliane zu ihrer Tüte, dan wieder zu den neugierigen Hin-Augen und dann schlich sich Erkenntnis in ihren Blick und sie nickte kurz zuversichtlich zu Liliane und tuschelte dann zu Liliane: "Das da übernehme ich. Aber ... haltet lieber auch ein wenig die Augen offen."[/b]

Und so ging Guthilde wuchtigen Schrittes mit einem Kochlöffel auf die Tür zu: "Isabeeeelle? Weg da."[/b] - "Ich ... äh ... ich bin gar nicht Isabelle. Ich bin Annabelle!"[/b] - "Ha! Von wegen. Ich erkenne euch doch immer."[/b] - "Mist!"[/b] Und die neugierigen Augenpaare verschwanden wieder.

So ging Guthilde dann wieder zu Liliane: "Dann lasst uns doch einmal anfangen. Momentan ist ein wenig Luft, da kann ich euch ein wenig helfen und zur Hand gehen. Was gibt es denn für einen schönen Kuchen?"[/b]

Und so dürften die beiden sich dann ans Arbeiten machen, wobei Guthilde durchaus Liliane eher nur half und nicht maßgeblich mitmachte. In erster Linie schaute Guthilde, dass dann schließlich alle Sachen wieder an den Platz kamen, an dem sie vorher waren, da irgendein merkwürdiges, aber scheinbar durchaus durchdachtes System in der Aufbewahrung der Sachen in der Küche herrschte. Natürlich tauchten immer einmal wieder neugierige Hin-Augen auf und man konnte auch manchmal aufgeregtes Tuscheln von der Tür oder auch vor dem Fenster hören, als sich zwei Stimmen wohl absprachen, aber mit vereinten Kräften war es Liliane und Guthilde wohl kein Problem, so dass der Kuchen langsam entstehen dürfte.

[Chimaere]

Durch die doch recht großzügig gerechnete Menge an Zutaten und Guthildes Ratschläge entstanden letztenendes sogar ganze zwei, frische Kuchen.

Und so zog der Duft von leckerem, frischen Kuchen und heisser Schokolade durch das Gasthaus...